Radon

Bad Gastein

Ich schreibe D., dass das permanente Rauschen im Ort gut dafür sei, die Gedanken nicht mehr so laut zu hören (das ist wirklich so, man möchte es direkt fünfmal schreiben, um es noch wirklicher zu machen). Das Laufen macht das auch. Weil man aufpassen muss, wo man hintritt (als müsse man das sonst nicht, aber sonst ist Unachtsamkeit häufig nicht mit so direkt spürbarer Gefahr verbunden, hier sieht man den Abgrund wenigstens, der sonst unsichtbar neben einem rinnt). Der Wein macht das auch ein bisschen. Nur nachts im Bett hört man sich wieder selbst zu und wünscht sich, man könnte sich von sich selbst wegdrehen oder vor seinem eigenen Kopf so tun, als würde man schon schlafen. Am Morgen dann geht’s wieder, man wünscht sich einen guten Tag und tätschelt sich verständnisvoll das Knie.