Isochor.

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Es gibt diese Tage, an denen sich einem der Nacken pellt, die Fingernägel zu weit weg sind vom Nagelbett, man kennt das, die Luft zischt dann hinein wie Zahnseide zu tief. Diese Tage, an denen du zwischen all den Menschen auf der Brücke stehst und als einziger stehst, weil jeder andere läuft und rennt und schwirrt, diese Tage, an denen von jeder Seite Musik kommt und sich in dir zu einem Brei vermischt, der dir aus den Ohren und den Augen und den Poren kommt, diese Tage, an denen dir jeder ansieht, dass etwas verrutscht ist, diese Tage, an denen nach dem nullten Hauptsatz der Thermodynamik solange Energie vom wärmeren zum kälteren Körper übertragen wird, bis beide im thermischen Gleichgewicht stehen und alle sind wärmer dann als du, an den Tagen strömt auf den eigenen Kopf herab, so sehr und so viel, dass ein Einteilen in Strähnen nicht mehr möglich ist. Das Beste ist dann, einfach zu warten, sich ruhig zu verhalten, nicht versuchen, das Klopfen zu zählen, nicht damit anfangen die Faust zu ballen. Das hat nichts mit diesem Sprichwort zu tun, in der die Wange vorkommt und wem man sie hinhalten soll, es hat zu tun mit dem Körper an sich, und dass man versuchen muss, sich zu konzentrieren auf jeden Millimeter Epidermis, der standhält. Denn Temperatur ist eine intensive Größe, die auch durch Teilung gleich bleibt, sich zusammenhalten, sich auf die Risse konzentrieren und anspannen, das ist keine Energie, das ist keine Menge, nur ein stoffliche Eigenschaft. Sich bügeln, aber nicht krempeln, warten, bis es Abend wird, um zu wissen, das ist nur gefühlt, nichts physikalisches. Die Hand an der Stirn ist nur eine Zustandsbeschreibung, keine Charakterisierung, morgen früh hast du Tau auf dem Puls.