Glaubst du an Autokorrektur?
Wenn du küsst, wohin zuerst? Legst du Obst in den Kühlschrank? Schläfst du mit dem Kopf zum Fenster? Passiert es, dass du dich an dir selbst stößt? Und schenkst du etwas, obwohl du sagst, du wirst es nicht? Erinnerst du Geburtstage? Schneiden oder knipsen? Hast du jemals einen Brief geöffnet, der nicht für dich bestimmt war? Legst du dich nach dem Duschen am Morgen noch einmal hin? Wärmst du dein Handtuch an? Was ist dein Lieblingswort? Weißt du, warum Blätter schwarz werden? Wann lässt du das Licht aus? Hast du dich schon einmal von oben gesehen? Zu welchem Moment möchtest du noch einmal zurück? Gibst du Dingen Namen? Telefonierst du gern? Magst du Clowns? Hast du eine Seite? Lässt du mich ausreden? Macht deine Kniescheibe ein Geräusch? Wenn du raus musst, gehst du auch? Magst du deine Stimme? Wen erkennst du nicht wieder? Auf was könntest du am ehesten verzichten? Die Hände müssen sich verstehen, oder? Verwechselst du links und rechts? Schreibst du Listen? Was ist unter deinem Bett? Und weißt du, ob das noch Flut ist oder schon Ebbe? Wo ist dein Unterschlupf? Wie viel gibst du aus? Wenn du ein Gewässer wärst, wie sähe dein Ufer aus? Wann liest du? Wirst du es verkraften? Und lässt du immer einen Rest übrig? Welchen Durchmesser hat dein Kopf? Trinkst du genug? Hast du schon einmal einen Gedanken gedacht, der so wertvoll war, dass du ihn in dir drin nur geflüstert hast? Machst du Dinge eher für dich oder für andere? Findest du auch, dass mein Zeigefinger am besten auf die Stelle hinter deinem Ohrläppchen passt? Hast du schon einmal jemanden beerdigt? Findest du im Abspann den lustigsten Nachnamen? Spielt Reihenfolge eine Rolle? Wo liegt dein Schlüssel? Was bringst du mit von deiner Reise? Und vor allem: Was nicht?
Kommentare
Ich mag die Fragen-Texte unheimlich gerne. Und es ist wunderbar, so Fragen zu stellen und Antworten zu bekommen.
Ich frage mich aber, warum du „Erinnerst du Geburtstage?“ schreibst. Ein ähnlicher Ausdruck war schon mal in einem Fragen-Beitrag. Findest du es stilistisch schöner?
Stellst du jemals eine Frage doppelt? Wie lange dauert es, bis so viele Fragen hier stehen? Kommen Sie ohne großes Nachdenken?
Ist es nicht so, dass beim Hinterfragen der eigenen Gedanken die Fragen nur so raussprudeln? Das ist das, was ich denke und fühle, wenn ich die Fragen lese.
Ich finde es schön. Wie wenn ein Kind fragt. Verlieren Sie das nie. Verlernen Sie es nicht. Ich denke es ist sehr wertvoll.
Atemlos gelesen, hin und wieder zusammengezuckt.
Wieviele Fragen muss man stellen, um das Ganze zu erfassen?
Ja…ich finde der Zeigefinger passt am besten auf die Stelle hinter das Ohrläppchen…
Liebe Elisabeth,
alles, was ich bisher von dir gelesen habe, berührt mich ganz tief im Inneren. Mitunter erschrecke ich mich beim Lesen deiner Worte und kann mich mit ihnen im nächsten Moment wieder völlig fallenlassen. Dankedankedanke für’s Veröffentlichen. Für mich eine große Bereicherung!
liebste schreiberin,
ich könnte unter jeden deiner texte ein kommentar schreiben, aber letzten endes würde es dennoch nicht deutlich genug werden, wie sehr du mich mit deinen texten berührst. es käme immer nur einer annäherung, einer asymptote gleich. manchmal frage ich mich, ob wir uns in ähnlichen lebenssituationen befinden. ich habe aufgehört, meine texte zu veröffentlichen, weil zu viele familienmitglieder bzw freunde alles und nichts interpretiert haben. ich schreibe immer noch, aber auf papier. vielleicht interpretiere ich auch zu viel, vielleicht sehen unsere lebenssituationen total anders aus, eigentlich ist das auch egal, aber du schreibst bzw formulierst manche gedanken, die bei mir noch durch den kopf schwirren. das bewegt mich sehr.