Die fünfte Woche Jahr
Wir sprachen über Niederlagen und ich blieb wieder am Wort hängen, und auch das finde ich nach längerer Betrachtung besser als davor, es heißt ja nicht Niederschleuderung, Niederwurf, Niedersturz, es heißt Niederlage und das klingt für einen Moment behutsam, würde man sich ihr ergeben. Weil das für den Moment die angemessene Körperhaltung ist, ob Bauch- oder Rückenlage ist jedem selbst überlassen, doch nur selten finden jene, die es aushalten müssen, dies als angemessen. Sich zusammenreißen ist ja auch so eine Schöpfung. Wenn man nicht aufhört damit, besteht man irgendwann nur noch aus einem Haufen Schnipsel, den man selbst oder eine befugte Person nach Abschluss des Vorgangs wieder zusammensetzen muss.
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Am Tag vor dem Februar den Weihnachtsbaum im Topf nach unten geschleppt und auf Barmherziges gehofft, schon nach einer Stunde hatte ihn jemand mitgenommen.
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Vielleicht sollte ich mir angewöhnen, an Sonntagen zu laufen, solange zu laufen, bis ich wirklich nicht mehr kann. Nicht das faule „Ich kann nicht mehr“, obwohl es eigentlich noch geht. Denn wenn man mal an einem Sonntag aus Versehen so lange gelaufen ist, bis man nicht mehr konnte, dann will man wirklich noch weiter, aber es geht nicht mehr, es geht dann wirklich nicht und dann tippt man im Sitzen eine Notiz ins Handy mit Orten, an denen keine Zäune sind und keine Wände und wenig Schilder, denn da will man dann hin und es ist eigentlich egal, wann genau, Hauptsache bald.
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„Ein jedes Ding hat ein Muster oder einen Rhythmus, die sich bei genauem Hinsehen und Hinhören unterscheiden. Doch ob diese Muster auch außerhalb des menschlichen Geistes existieren, ist eine ungelöste Frage. Du und ich, wir haben nicht die gleichen Muster gesehen.“ (Die gleißende Welt, Siri Hustvedt)
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Wie man in jeder Beziehung auch immer wieder bereit sein muss, Schaden zu beheben. Es bringt häufig wenig, wenn man möchte, dass es weitergeht, alles vor die Tür zu stellen. Man muss zumindest eine Pfütze Willen in sich finden, im Callcenter anzurufen, auch wenn die Wartemelodie scheiße ist. Oder sich das Tutorial auf YouTube anzusehen. Adblocker sind selten Scheidungsgrund.
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Vor der C/O lag ein Mann, er hatte die Augen geschlossen, seine beiden Bekannten sprachen mit ihm, schoben immer mal einen Fuß gegen seinen Bauch, gingen dann und ließen ihn liegen, lachten dabei. Wir standen da, ich hielt das Telefon in der Manteltasche umklammert und fragte mich, ob er atmet. Wir schauten kurz weg, dann wieder hin, er atmete, man sortierte sich, hoffte auf andere, leichter Regen. Eine Frau neben uns fühlte daraufhin seinen Puls, rief einen Krankenwagen. Was nimmt man eigentlich zusammen, wenn nicht seinen Mut?
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Wir malten ein Haus an die Tapete und das dauert eine Stunde, wenn man noch nie zuvor ein Haus an eine Tapete in einem neuen Haus gemalt hat. Das bedeutet ja immer was. Nach getaner Arbeit machte der kranke Dinosaurier das Licht aus, versteckte sich im Zelt und trommelte.
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