Chappuis Absorption
Die Welt hat heute Pluto zum ersten Mal von Nahem gesehen. Und mir regnet es auf den Kopf, während ich auf dem Mittelstreifen der Urbanstraße stehe, kaum ein Auto vor oder hinter mir, aber oben zwischen den Baumschatten siebzig Grade von Blau, ich versuche das Lied zu vergessen, das mir seit Tagen im Kopf klebt und mich weich macht an Stellen, an denen ich das nicht gebrauchen kann. Jetzt, das ist neben der halben Stunde am Morgen das beste Licht, wenn man sich draußen aufhält (ist man drinnen, kann gleißender Sonnenschein ganz wundervoll aussehen, also wenn man ein Dach hat und eine Ecke, an der es vorbei fällt). Das Licht ist es, wenn die Menschen über den Himmel reden und das Blau wie noch nie, denke ich und warte noch länger und erinnere mich wieder an den Einfallswinkel des Lichts, denn der macht die Farbe, also doch keine Poesie, nur Ozon und wie das Licht damit umgeht. Ich schließe die Augen, ich warte, vielleicht bin ich ein Zwergplanet. Ich habe ein hydrostatisches Gleichgewicht, aber keiner kommt dran.
„In der blauen Stunde entfällt das direkte Sonnenlicht; übrig bleibt das Himmelsblau.“