Die vierzehnte Woche Jahr

Spring

„Wenn ihr nicht aufhört zu sprechen, wenn nicht alle aufhören zu reden, verschwinde ich“, ruft er und rennt um die Ecke dorthin, wo die Steine nicht so warm sind und der Blick nicht hin reicht. Wenn das neben uns ein Kirschbaum ist, sollten wir bald wiederkommen.

Wir essen in einem Café zwischen Waschmaschinen, so funktioniert Verkaufen jetzt. Man stellt Tische zwischen seine Produkte, und Stühle auch, und dann schaut man, ob sich die Menschen daran gewöhnen. Ob sie mit anderen Menschen kommen, denen sie so wenig zu sagen haben, dass sie über die sie umgebenden Produkte reden. Die Produkte werden dafür auch in die Speisekarte eingebaut, damit man sie zumindest im Kopf ausspricht. Ein Produkt-Drink. „Achso, jaja. Das ist Quatsch, aber jetzt habe ich den Gedanken ja schon gedacht. Ein Steak, bitte.“

Bei At the Drive-In ist es ein bisschen wie Klassentreffen und Schlagerfest. Aber auch das kann man ja schätzen für das, was es ist. Miteinander an früher denken. Und noch immer fühlt sich jeder gemeint, obwohl niemand gemeint ist. Das ist schon okay, man kann die Texte noch und sieht sich nicht um, „das gehört alles noch immer uns“, „- also so sehr, wie es uns nie gehört hat“.

Kommt ’sorgfältig‘ eigentlich von Sorgenfalten?

Über den Stühlen im Pianosalon sind verschiedene Klavierpedale aufgereiht und Notenständer. Vorne begrüßen einen auf die Seite gelegte Klangkörper, überall ist Staub, den Wein gießt man sich selbst ein. Das ist gut, denn dann haben die Hände in der Pause etwas zu tun, wenn man nicht weiß, wohin mit sich, dann kann man ein Glas in die Hand nehmen und schauen, ob es zittert, also im Takt natürlich. Ich hatte vergessen, wo man die Violine hört. Anders als so ein Klavier auf der Haut ist die Geige ja eher ein Thorax-Instrument.

„Richtig ist der Sommer erst, wenn man nicht mehr übers Wetter redet.“