A little trust and your time.
Es gibt diese Konzerte, die einen auf den eigenen Kern zurückwerfen, die einem außen herum alles abziehen, die Haut und die Knochen und die Sehnen und jeden Muskel einzeln. Mit dem ersten Ton fällt der dichte, dunkelblaue Vorhang und du stehst in dir selbst, es gibt keine Ausrede und keine Winkel, es gibt kein Wegducken, nur ausbreiten, alles wächst, und später, wenn dein Skelett wieder zusammenkommt, spürst du, wie du größer geworden bist, wie du Räume ausfüllst, in denen sich vorher etwas verlaufen hat. Jetzt passt etwas, das vorher nicht gepasst hat, jetzt sitzt etwas, das vorher immer nervös herumstand, jetzt erreichen dich Licht und Ton und Wetter, jetzt erreichen dich wieder Blicke und Pläne und Geschwindigkeiten, Texturen und Geschmäcker, es gibt wieder Kapazitäten. Du wächst mit jeder Zeile zurück in ein Leben wie in einen neuen Anzug, der etwas umgenäht, angepasst und in Form gebracht wurde. Und vor dir liegt das große Versprechen, die noch größere Erleichterung darüber, dass auf dir noch immer keine Hornhaut wächst.