Duplo
Du hast mal gesagt, du willst alles gefühlt haben, was geht. Und im ersten Moment dachte ich, du bist doch bescheuert, das geht doch so nicht, wer will denn das schon? Und im Moment nach dem ersten Moment habe ich verstanden, wieso und weshalb und dass nur das eigentlich das Ziel sein kann, sich als Mensch vollständig zu fühlen, zu wissen, das Gefühl ist dort und die andere Regung, die kommt von da drüben, wissen, wo oben und unten ist, also ganz genau und in jedem Zustand. Und wir beide haben uns gut verstanden im Schlaf, wir haben ein paar Zustände ausgelotet, wie es sich anfühlt, wenn man auf einem Parkplatz liegt zum Beispiel, wir würden uns in Jahren noch gut verstehen, auch im Schlaf. Den See und das Feuer und das Stockbrot mit den Oliven darin, das haben wir probiert, ohne Feuer wärst du nicht mitgekommen, das war ganz klar, aber ohne dich hätte ich nicht fahren können, weil ich nicht fahren kann, das wusstest du genau. Du willst alles gefühlt haben, was man fühlen kann, bist du denn bescheuert, das geht doch so nicht, am Ende ist dein Verschwinden auch der Versuch, deine Sammlung zu komplettieren, ich muss lachen dabei, weil es so sehr passt, du wirst alles gefühlt haben, was man fühlen kann, dann am Ende, es kann nicht anders sein und du wirst dich erinnern, vielleicht auch im Schlaf, an die Decke am See und die Mücken über dem Wasser und dich und mich, also nebeneinander. Manchmal sitzt dein Großvater auf einer Bank in meiner Straße gegenüber der Baustelle, die es jetzt gibt, er schaut auf den Kran und dann weiß ich, woher du das hast, diesen Blick nach oben und dein Glück, das du so umfasst, dass du aufpassen musst, dass es keine Druckstellen bekommt, du wirst alles gefühlt haben, das verspreche ich dir. Man muss es lieben, dich zu vermissen, du bist doch bescheuert.