Die Sache ist ja die, dass es so viele Sachen sind.

Monat: März, 2010

Die letzten Tage.


Und dann sitzt man da neben Menschen, deren Bücher man gelesen hat, und liest selbst und könnte die Menschen anfassen und ihre Bücher, in die sie mit Bleistift Sachen an den Rand und im Text unterstrichen haben, macht’s aber nicht, weil das komisch wäre, aber mit manchen schiebt man sich Grimassen hin und her, wenn man warten muss. Denn warten müssen alle, es gibt eigentlich niemanden, der nie warten muss. Da werden alle gleich, deswegen sollte man es manchmal ein bisschen lieber mögen, als man es mag, das Warten.


Und dann wird man hier und da vorgestellt und wird rot und einem fallen die Worte nicht ein, die man sich irgendwann einmal überlegt hatte, so ist es ja oft, also dass sie dann runterfallen und unter das Sofa rutschen oder in den Gulli oder einen Schuh, dass genau dann auch jemand drauf tritt, und man da steht und sieht, da ist nix mehr rauszuholen, die sind platt jetzt.


Und einmal steht man auch neben dem Stand vom Verlag und weil man gerade erst gekommen ist, steht man noch etwas neben sich und bemerkt die Komik dieses Ausdrucks erst, als man sich gegen die Wand lehnt und weil die etwas nachgibt, sich dann umdreht und sich selbst in vergrößerte, schwarzweiße Augen guckt. Da steht man einmal wirklich und in echt neben sich und muss erst einmal einen Schritt zurück machen, ertappt sich noch dabei, wie man den Kopf senkt und hofft, dass das jetzt niemand gesehen hat.


Und erst in der Nacht ordnet sich der ganze Kram ein bisschen, das Kranksein vorher, das Hin und Her, die Aufregung, das Grinsen. Und man träumt von einer Schubkarre und wieder einmal, dass man Autofahren kann, aber dieses Mal klemmt der Kofferraum. Immer ist etwas an den von mir erträumten Autos kaputt, oft sind es die Bremsen, manchmal das Licht. Als ich in den Kofferraum kroch, ging die Sonne auf und nur mein Kopf schaute noch aus der weichsten Matratze der Welt.


Und die Schritte durch die Stadt sind noch ein wenig vertraut, soviel Zeit hat man da schon verbracht, die Puzzleteilfarben kehren in Pastelltönen zurück und wir stellen fest, dass auch Leipzig seinen Geruch hat. Einen, der manchmal an Spanien erinnert.


Und in Berlin dann muss man sich zusammenreißen, bei den Dankesworten nicht zu weinen, obwohl man die ganze Zeit eigentlich grinsen muss, und irgendjemand schluchzt so herzzerreißend zwischendurch (ich glaube, ich weiß, wer das war, und wenn das stimmt, war es nicht irgendjemand) und es ist so warm, dass wir draußen stehen danach, wir stehen zum ersten Mal draußen in diesem Jahr ohne zu frieren und beinahe alle Wichtigen sind da. Wenn man sich Menschen ins Leben tätowieren lassen könnte, ich nähme diese Handvoll dort. Ihre Fingerabdrücke auf die Stelle am Fuß, die Innenseite, wo es so kitzelt, wenn man drüberfährt, dort wo noch keine Hornhaut ist. Dort, wo sie sind, wird nie Hornhaut sein.

The town was paper, but the memories were not.

“Interesting capitalization,“ I said.
“Yeah. I’m a big believer in random capitalization. The rules of capitalization are so unfair to the words in the middle.“
(p. 32)

„I always felt like you had to be important to have enemies. Example: Historically, Germany has had more enemies than Luxembourg. Margo Roth Spiegelman was Germany. And Great Britain. And the United States. And czarist Russia. Me, I’m Luxembourg. Just sitting around, tending sheep and jodeling.“
(p.59)

“I didn’t need you, you idiot. I picked you. And then you picked me back.“ Now she looked at me. “And that’s like a promise. At least for tonight. In sickness and in health. In good times and in bad. For richer, for poorer. Till dawn do us part.“
(p.70)

“Ninjas don’t splash other ninjas,“ Margo complained.
“The true ninja doesn’t make a splash at all,“ I said.
(p.74)

“Come on, Ben. I mean she’s just doing Margo stuff. Making stories. Rocking worlds.“
(p. 93)

“You know your problem, Quentin? You keep expecting people not to be themselves. I mean, I could hate you for being massively unpunctual and for never being interested in anything other than Margo Roth Spiegelman, and for, like never asking me how’s it going with my girlfriend – but I don’t give a shit, man, because you’re you. My parents have a shit ton of black Santas, but that’s okay. They’re them. I’m too obsessed with a reference Website to answer my phone sometimes when my friends call, or my girlfriend. That’s okay, too. That’s me. You like me anyway. And I like you. You’re funny, and you’re smart, and you may show up late, but you always show up eventually.“
(p.194)

„Margo knows the secret of leaving, the secret I have only now learned: leaving feels good and pure only when you leave something important, something that mattered to you. Pulling life out by the roots. But you can’t do that until your life has grown roots.“
(p.234)

„Maybe the sure knowledge that she is alive makes all that possible again – even if I never see proof of it. I can almost imagine a happiness without her, the ability to let her go, to feel our roots are connected even if I never see that leaf of grass again.“
(p. 274)

“That’s why I had to leave. As much as life can suck, it always beats the alternative.“
(p.287)

“I know what she’s talking about. The something deeper and more secret. It’s like cracks inside of you. Like there are these fault lines where things don’t meet up right.“
(p.294)

“Aren’t you worried about, like, forever?“
“Forever is composed of nows,“ she says.
(p. 296)

Paper Towns was written by John Green (Speak, 2009).